Clara Rugaard wurde 1998 geboren und stammt gebürtig aus Dänemark, wo sie auch erstmals eine Rolle beim Film ergatterte. Doch schon bald konnte Rugaard als Julia in der Serie STAR-CROSSED überzeugen, einer Fortsetzung der Geschichte rund um Shakespeares ROMEO UND JULIA, und bekam zudem Rollen in Filmen wie dem Teenager-Drama TEEN SPIRIT. In I AM MOTHER, der am 22. August in den Kinos startet, spielt sie neben Hillary Swank erstmalig in einem Science-Fiction-Film mit.
Im Interview mit der DEADLINE spricht die 21-Jährige über ihre Erfahrungen beim Dreh, wie es ist, mit einem Roboter zu interagieren, und die philosophischen Dimensionen des Films.
DEADLINE: In Japan und anderen Teilen Asiens gibt es ein interessantes Phänomen. Dort werden Roboter bereits jetzt als Kellner oder gar als Altenpfleger eingesetzt. Was sagst du zu einer solchen Entwicklung?
CLARA RUGAARD: Ich sehe so etwas mit eher gemischten Gefühlen. Gerade darum geht es in I AM MOTHER: um die guten und die schlechten Seiten beim Einsatz künstlicher Intelligenz.
DEADLINE: Auch wenn der Roboter im Film von einem Schauspieler dargestellt wurde, wie war es, damit zu interagieren?
CLARA RUGAARD: Es war sehr komisch für mich, da ich noch nie mit einem Roboter oder etwas Roboterähnlichem interagiert habe. WETA Workshop (die in Neuseeland ansässige Effektschmiede, die unter anderem das CGI in der HERR DER RINGE-Reihe machte, Anm.) hat Unglaubliches geleistet, denn der Roboter sah so echt aus. Dazu kommt noch Lukas Hawkers schauspielerische Leistung, der in dem Roboteranzug steckte. Am Ende hatte ich so lange in diesem Bunker verbracht, dass ich mich an den Roboter gewöhnt hatte.
DEADLINE: Der Roboter wird im Original von der Schauspielerin Rose Byrne (INSIDIOUS) gesprochen. Hast du am Set nur mit dem Schauspieler interagiert, oder konntest du auch ihre Stimme hören?
CLARA RUGAARD: Rose kam erst sehr viel später dazu, als der Film bereits abgedreht war. Luke Hawker hat den größten Teil zu dieser Figur beigetragen. So seltsam es auch klingen mag, aber irgendwie wurde er zu „Mother“ für mich. (lacht)
DEADLINE: Kannst du uns etwas über den Charakter sagen, den du im Film spielst?
CLARA RUGAARD: Sie wächst in diesem Bunker auf, und ihre einzige Bezugsperson, wenn man sie so nennen kann, ist „Mother“. Die alte Welt, bevor diese zusammenbrach, genauso wie andere Menschen, kennt sie nur aus alten Aufnahmen, die es im Bunker gibt.Ihre Motivation ist etwas, das wir alle kennen, nämlich diese Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, nach einer Verbindung zu anderen Menschen. Dafür gerät sie im Film in große Gefahr, denn sie ist einfach zu neugierig.
DEADLINE: Das, was du beschreibst, ist ja eines der zentralen Themen des Genres überhaupt. Aber wie bereitet man sich auf eine solche Rolle vor, bei der man vor allem mit Themen wie Isolation konfrontiert wird? Wie hast du es gemacht?
CLARA RUGAARD: Na ja, es gibt zu dem Thema nicht viel zu recherchieren. Für mich war es seltsam, da ich sehr viele Freunde habe. Dennoch weiß jeder, was es heißt und wie es ist, einsam zu sein. Ich habe mich dann bei der Arbeit an der Figur auf meinen Instinkt verlassen und zudem auf die zahlreichen Gespräche mit Grant Sputore, dem Regisseur des Films. Zusammen mit ihm habe ich darüber diskutiert, wie beispielsweise die Tatsache, dass mein Charakter von einem Roboter erzogen wurde, sein Verhalten beeinflusst hat. Gleichzeitig haben wir immer darauf geachtet, dass der Zuschauer diesen Prozess und ihre Handlungen nachvollziehen kann.
DEADLINE: War es diese Herausforderung, eine solche Figur zu spielen, was dich an dem Projekt interessiert hat?
CLARA RUGAARD: Ja. Vor allem fand ich die Geschichte sehr originell und spannend. Nach der Lektüre des Skripts stand für mich fest, dass ich meinen Teil dazu beitragen wollte, diese Geschichte zu erzählen.